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Karl Innerebner - Wasserkraft- und Bahnpionier

Als „Entdecker“ des Bozners Karl Innerebner gilt der 30 Jahre ältere Josef Riehl. Dieser übertrug ihm Projekt und Bauleitung des Sillwerkes, des damals größten Wasserkraftwerkes der Habsburgermonarchie. Es war eine Herausforderung für das technische Genie, fehlte es Karl Innerebner doch auf diesem Gebiet noch an jeglicher Erfahrung. Der Erfolg blieb nicht aus. Nach getaner Feldarbeit ging Innerebner u.a. an die Kraftwerksbauten der Rienz für Brixen, des Schnalser Baches für Bozen und Meran.

Der weitsichtigen Planung Innerebners ist Südtirols Rolle auf dem Energiesektor zu verdanken. In der Erkenntnis des steigenden Energiebedarfs verstand er es stets, die Bedenken und Zweifel der Behörden auszuräumen. Innerebner, der inzwischen Riehls Teilhaber geworden war und sämtliche Straßen- und Bahnprojekte weiterführte, hat für den Bau von Druckstollen und Staumauern Forschungsarbeit geleistet.
Seine aufregendsten Tage dürfte er vor dem Durchbruch der Martinswand-Tunnels für die Mittenwaldbahn erlebt haben, als man infolge einer Schallumleitung geglaubt hatte, der von beiden Seiten vorangetriebene Stollen käme nicht zusammen. Groß war der Beifall aller Anwesenden, als es doch reibungslos klappte. „Dem Schöpfer vorbildlicher Werke der Bauingenieurkunst im Alpenland“ verlieh die Technische Universität München den Ehrendoktor, eine seiner zahlreichen Auszeichnungen. (aus „Zeitzeichen der Technik“, Vittfrida Mitterer, Edition Raetia, Bozen 1993, Seite 26)




Tecnica

Von der großen Zahl der Bauwerke, die von Innerebner als Bauleiter Riehls oder als Gesellschafter des Bauunternehmens Innerebner & Mayer ausgeführt wurden, können hier nur die wichtigsten aufgezählt werden. Kraftwerke: Sillwerk, Rienzwerk, Schnalstalwerk, Kraftwerk Maria Thal, Ruetzwerk, Blühnbachwerk (Mitterberger Kupfer AG), Spullerseewerk, Alfenzwerk, Innwerk Kirchbichl, Zemm-, Tux- und Stillupwerk, Kraftwerk Braz, das Mühlauerwerk, das sowohl der Trinkwasser- als auch der Stromversorgung von Innsbruck dient; das Ötztal-Kraftwerk (Unterstufe) und mitwirkend bei Planung und Ausführung des Kraftwerkes Untere Sill.

Weiters waren Innerebner und sein Unternehmen in Arbeitsgemeinschaft mit anderen Bauunternehmen wesentlich an folgenden Kraftwerksbauten beteiligt: dem Opponitzer Kraftwerk der Gemeinde Wien, dem Gerloswerk, den Tauernkraftwerken, dem Vermunt- und Rodundwerk, den Wasserüberleitungen für die Illwerke aus Tirol und dem Kaunertalwerk mit seinem hier neuartigen Steinschüttdamm. Weiters führte Innerebner für viele andere Kraftwerksbauten Planungsarbeiten durch: u.a. für das Wasserkraftprojekt Agordo bei Belluno, das Chiesewerk Adamello-Judikarien, das Wasserkraftwerk Schlegeisen-Schwarzenstein, das Planseewerk und die Westtiroler Kraftwerke.

Die führende Rolle, die Tirol in der österreichischen Energiewirtschaft inne hat, verdankt es vornehmlich der weitsichtigen Planung Innerebners, der es in der klaren Erkenntnis des stets steigenden Energiebedarfes auch verstand, die Verwirklichung seiner Pläne gegen alle ängstlichen Einwendungen durchzusetzen. An Bahnbauten, die Innerebner als Bauleiter für Riehl errichtete, sind außer der bereits erwähnten Mittenwaldbahn Innsbruck-Scharnitz und Grießen-Reutte folgende zu nennen: Die Bahnstrecken Bruneck-Sand in Taufers, Reutte-Pfronten, die Zillertalbahn von Zell a. Ziller nach Mayrhofen, die Montafonerbahn, die Zahnradbahn Bozen-Klobenstein, die Standseilbahn Innsbruck-Hungerburg, die Kleinbahn Innsbruck-Kötschach, Teilstrecken der Fleimstalbahn, die Grödnerbahn und die leider unvollendet gebliebene Reschenbahn Landeck-Mals.
Weiters baute er mit seinem Unternehmen die Seilschwebebahn auf das Hafelekar bei Innsbruck. An den von Innerebner und seinen Mitarbeitern bearbeiteten Bahnbau-Projekten sind die Strecke Lienz-Winklern und die das ganze herrliche Gebiet der nördlichen Dolomiten durchquerende Bahn zu nennen. (aus „Tiroler Pioniere der Technik“, Ernst Attlmayr, Universitätsverlag Wagner, Innsbruck-München, 1968)



Storia

Aus einem urkundlich bis in das 16. Jahrhundert im Sarntal bei Bozen nachgewiesenen Bauerngeschlecht, das seinen Namen vom „In der Eben-Hof“ ableitet, stammend, wurde Karl Innerebner als jüngstes von 13 Kindern geboren. Nach Besuch der Mittelschule inskribierte er sich als ordentlicher Hörer an der Technischen Hochschule in Graz. Im Kampf um die Rechte der studentischen Freiheit vertrat er, der der Burschenschaft Räto-Germania angehörte, diese so energisch, dass er im Disziplinarverfahren von der TH Graz ausgeschlossen wurde. Er beendete darauf sein Studium in München.

Nach kurzer Tätigkeit bei der k. k. priv. Südbahn-Gesellschaft und als Bauadjunkt bei den Bezirkshauptmannschaften Bozen und Meran, wo er mit dem Bau der Latscher Etschbrücke und den Erneuerungsarbeiten an der Stilfserjoch-Straße beschäftigt war, lernte ihn Josef Riehl kennen. Dieser erkannte Innerebners hohe Qualitäten und nahm ihn 1899 als Teilhaber mit dem Recht der Geschäftsnachfolge in sein Unternehmen auf. Damit begann für Innerebner eine seinen Interessen und seinem Können sowie seinem kühnen Unternehmertum entsprechende Tätigkeit.

Riehl übertrug ihm zuerst die Projektierung und Bauleitung des für die Stromversorgung von Innsbruck bestimmten Sillwerkes, das damals das größte Wasserkraftwerk der Monarchie war. Diese Arbeit verdient eine besondere Würdigung, da um diese Zeit für solche Bauten noch fast jede Erfahrung fehlte und das vom jungen Innerebner errichtete Werk zum Vorbild vieler später gebauter Werke diente. Dem Bau der Sillwerke folgte eine Reihe weiterer Kraftwerkbauten, so u.a. das Kraftwerk an der Rienz (für Brixen) und das Schnalstalwerk (für Bozen und Meran).

Daneben war Innerebner mit Straßen- und Bahnbauten beschäftigt, wobei ihm die verkehrsmäßige Erschließung der Südtiroler Dolomiten besonders am Herzen lag; insbesondere war er führend beim Bau der Mittenwaldbahn beteiligt, für die Riehl in Arbeitsgemeinschaft mit Oberbaurat v. Doderer den Bau und die Lieferung aller für den Betrieb der Bahn notwendigen Einrichtungen übernommen hatte. Nach dem Tod Riehls (1917) wurde das Bauunternehmen, das zu den größten Österreichs gehörte, von Innerebner gemeinsam mit Ing. August Mayer, dem Schwiegersohn v. Doderers, weitergeführt.

Innerebner ließ der wissenschaftlichen Forschung auf vielen Gebieten des Bauwesens großzügige Förderung angedeihen und führte mit seinen Mitarbeitern auch selbst viele wissenschaftliche Forschungsarbeiten durch, insbesondere auf dem Gebiet der Geschiebeführung des Baues von Druckstollen und Staumauern.Trotz eines Übermaßes von beruflicher Arbeit, stellte er sein klares, von einem erstaunlichen Gedächtnis unterstütztes Urteil in uneigennütziger Weise den öffentlichen Stellen, Organisationen und Fachvereinen zur Verfügung; er war durch viele Jahre Präsident der Tiroler Handelskammer, Gründer und Vizepräsident des Tiroler Industriellenverbandes, Vizepräsident der Ingenieurkammer von Tirol und Mitglied der II. Staatsprüfungs-Kommission an der Technischen Hochschule in Wien.

Allgemeines Staunen löste es aus, dass er im Alter von 95 Jahren im Rahmen des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereines völlig frei einen einstündigen Vortrag über die Entwicklung der Energiewirtschaft in Tirol hielt und dabei aus seiner eigenen Erinnerung Begebenheiten erzählte, die den Zuhörern bereits als ferne Geschichte erschienen.

Besondere Erwähnung verdient, dass Innerebner auch ein Vorkämpfer für die Errichtung einer Technischen Fakultät an der Innsbrucker Universität war, für die er sich in ungezählten Reden einsetzte und die nun endlich Wirklichkeit ist.Seine Interessen reichten aber weit über das Fachgebiet der Technik hinaus. An allen kulturellen Fragen, insbesondere an der Geschichte seines Heimatlandes Tirol war er lebhaft interessiert und besaß auch hervorragende Fachkenntnisse. Daher wurde er auch in den Verwaltungsausschuss des Tiroler Landesmuseums gewählt, in welchem er insbesondere die urgeschichtlichen Sammlungen betreute und das heimatkundliche und naturwissenschaftliche Schrifttum förderte. Zum Dank wurde ihm im Jahre 1933 die Franz-von-Wieser-Medaille verliehen. Auch auf dem Gebiet der Lyrik hatte sich Innerebner betätigt, ohne damit an die Öffentlichkeit zu treten.

Karl Innerebner heiratete im Jahre 1901 Fräulein Anna Czichna und hat sich damit die Grundlage eines glücklichen Familienlebens geschaffen; aus der Ehe sprossen 2 Söhne und 4 Töchter; einer seiner Söhne folgte dem Vater im Beruf und wurde gemeinsam mit Dr. jur. Kurt Mayer, einem Sohn des verstorbenen Oberbaurats e. h. Dipl.-Ing. August Mayer, Geschäftsführer des Bauunternehmens Innerebner & Mayer.

Groß ist die Zahl der Ehrungen, die Innerebner in der langen Reihe von Jahren empfing: Kaiser Franz Joseph verlieh ihm im 1916 das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens, der österreichische Bundespräsident im Jahre 1921 den Titel „Oberbaurat e. h.“ und im Jahre 1936 das Komturkreuz des Österr. Verdienstordens. Im Jahre 1923 verlieh die Technische Hochschule München „dem Schöpfer vorbildlicher Werke der Bauingenieurkunst im Alpenland und dem Förderer der Ausbildung unserer jungen Ingenieure“ das Ehrendoktorat. Der Verein der Ingenieure in Tirol und Vorarlberg, der Österreichische Ingenieur- und Architektenverein und der Museumsverein Ferdinandeum machten ihn zu ihrem Ehrenmitglied, die Kammer der Gewerblichen Wirtschaft für Tirol ehrte ihn im Jahre 1950 durch Verleihung der Großen silbernen Verdienstmedaille und im Jahre 1956 durch die des goldenen Ehrenringes.

Die Stadt Innsbruck, deren Ehrenring er bereits trugt, ehrte ihn im Mai 1966 in einem großartigen Festakt durch die Verleihung der Ehrenbürgerschaft mit Übergabe der goldenen Ehrenbürgerkette, der höchsten Auszeichnung, die die Stadt zu vergeben hat. (aus „Tiroler Pioniere der Technik“, Ernst Attlmayr, Universitätsverlag Wagner, Innsbruck-München, 1968)



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Innerebner.jpgPresseartikel der Tiroler Tageszeitung
innerebner karl.jpgKarl Innerebner
?Tiroler Pioniere der Technik?, Ernst Attlmayr, Universitätsverlag Wagner, Innsbruck-München, 1968


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