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Brennerbahn Haltepunkt Vahrn (ehem.)

Brennerbahn Haltepunkt Vahrn (ehem.) - Bauzustand, Baubestand und Nutzung
Heutiger Baubestand:
Das ehemalige Wärterhaus wurde durch einen südlichen Flügel erweitert, das Stationsgebäude und ein Magazin aus Betonfertigteilen besteht ebenso weiter wie die beiden Wohnblöcke, zwischen denen sich der Bau für den Freizeitbetrieb erstreckt.

Bauzustand: Der Zustand aller Gebäude ist gut bis sehr gut.

Derzeitige Nutzung:
Das Wärterhaus und die Wohnblöcke dienen dem privaten Wohnen (Eigentumswohnungen). Das Freizeithaus wird rege genutzt. Das Stationsgebäude ist stillgelegt und das ehem. Magazin dient als Abstellraum.

Geplante Nutzung: Eine Veränderung der derzeitigen Nutzung ist nicht in Sicht.

Empfehlung des Kuratoriums:
Die schönen Wohnbauten Mazzonis sollten im Rahmen des angestrebten Denkmalschutzes für das Ensemble der historischen Brennerbahnbauwegen ihrer hohen architektonischen Qualität erhalten und sensibel gepflegt werden.

Es ist bedauerlich, daß die ständig wachsende Gemeinde Vahrn keinen eigenen Haltepunkt mehr hat obgleich alle Einrichtungen dafür betriebsbereit vorhanden sind. Selbst die Bahnbeamten müssen in ihre Autos steigen, wenn sie das für sie exklusive Freizeitangebot der FS in Vahrn nützen wollen. Das hat schon die Dimension eines Schildbürgerstreiches!

Mit dem Bau des Brennerbasistunnels wird sich die Nutzung der bisherigen Brennerstrecke erheblich verändern. Die dann mögliche Aufwertung des schienengebundenen öffentlichen Nahverkehrs wäre mit Blick auf die unerträglichen Verkehrsverhältnisse zwischen Vahrn und Brixen und die Emissionswerte im Eisacktal ist nur zu begrüßen. Dabei muß besonders die Anbindung von Brixen-Vahrn in das Pustertal neu überlegt werden.

Dass anlässlich solcher Veränderungen die erhaltenswerten Bauten des Bestandes geschützt werden müssen, ist selbstverständlich. In Vahrn sind es die beiden schönen Wohnblöcke des römischen Architekten Angiolo Mazzoni.


Aktueller Zustand:
      nicht funktionstüchtig
Für Publikum zugänglich:
      Ja
Baudaten:
      AuftraggeberIn: K.K. Privilegierte Südbahn Gesellschaft (1862)
      Projektant/Erfinder: Architekt: Wilhelm von Flattich (1826-1900)
      Erbauer/Konstrukteur: Karl von Etzel
Panorama

Südtirol - Eisacktal
Bahnhofstraße 40
I - 39040 Vahrn






Technik











Geschichte

Ursprünglicher Baubestand:
Vahrn erhielt um 1898 im Zuge des ansteigenden Fremdenverkehrs entlang der Brennerstrecke südlich des schon bestehenden Wärterhauses einen eigenen kleinen Haltepunkt auch um den Besuch des nahen Schalderer Bades zu ermöglichen. Der Haltepunkt bestand aus drei Holzgebäuden mit Pultdach, sinngemäß so konstruiert nach den Typenplänen Wilhelm von Flattichs in der Art wie Brennerbad, Pflersch, Mauls, Mittewald, Albeins, Villnöss, Kastelruth, Steg und Kardaun, die das Betriebsbüro, den Warteraum und die Toiletten aufnahmen. Sie befanden sich nach dem Zweiten Weltkrieg in sehr schlechtem Zustand und konnten vor allem die Nachfrage des Güterverkehrs in Vahrn nicht erfüllen.

Da die Stadt Brixen in den frühen 60er Jahren des 20. Jhts. keine Flächenausweisungen für das produzierende Gewerbe vorsah, wichen diese Betriebe in das nahegelegene Vahrn aus. Die Aussichten waren also für den Güterverkehr gut. Die Betriebe verlangten den Bau einer neuen Station und ausreichender Gleisanlagen mit Laderampen. Da die Brennerstrecke wegen des starken Gefälles zwischen Franzensfeste und Vahrn (ca.100 Höhenmeter auf 5,5 km) hier ein Gefälle von 22 Promille aufwies, wäre dies mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden gewesen. Der Bau der Brennerautobahn und die Unfähigkeit der FS ein konkurrenzfähiges Transportsystem für Güter anzubieten verlagerte schließlich den Gütertransport auf die Straße – mit all den negativen Auswirkungen für die Umwelt und die Menschen.

Dennoch wurden die alten Holzgebäude schließlich abgerissen und Mitte der 70er Jahre des 20. Jhts. durch ein kleines gemauertes und verputztes Stationsgebäude ersetzt. Schon 1928 waren zwei Wohngebäude nach Plänen von Angiolo Mazzoni für die Mitarbeiter der Bahn und des benachbarten Umspannwerkes erbaut worden. Jetzt kam noch ein langgestrecktes erdgeschossiges Gebäude mit Einrichtungen für die Freizeit (Dopolavoro FS) der Bahnmitarbeiter hinzu.





Kontakt

Ferrovia Statale FS - Direktion Region Bozen

39100 Bozen
Tel: 0039-0471-976077
Fax: 0039-0471.313786
Webseite: http://www.trenitalia.it


Meilensteine

K.K. Privilegierte Südbahn Gesellschaft (1862)
Bauzeit 1863 – 1867 von Innsbruck nach Bozen unter Karl von Etzel (gest. 1865) und Achilles Thommen, Wilhelm Pressel, Julius Lott und Wilhelm Hellwag. Fertigstellung: Wärterhaus 1867. Station Ende des 19.Jhts.(1898), Neubauten 1928 und 1972 Heutige Eignerin: Italienische Staatsbahn FS (seit 1919 für die Strecke ab Brenner).

Architekt: Wilhelm von Flattich (1826-1900)
Wilhelm von Flattich (1826-1900), Hochbaudirektor der K.K Privilegierten Südbahngesellschaft. Mitarbeit: Arch. Franz Wilhelm.



Fotogalerie

imgYPXt9g.jpgHaltepunkt Vahrn (ehem.), Wohnhäuser und Dopolavoro
Kein Halt für die Freizeit.
AutorIn/Copyright:Andreas Gottlieb Hempel, Brixen 2004
imgOX3mKe.jpgHaltepunkt Vahrn (ehem.), Madonna der Eisenbahner

AutorIn/Copyright:Andreas Gottlieb Hempel, Brixen 2004


Literatur

Haltepunkt Vahrn (ehem.)
Informationen und Zitate aus:
Wilhelm von FLATTICH ?Der Eisenbahn-Hochbau in seiner Durchführung auf den Linien der K.K. Priv. Südbahn-Gesellschaft? Wien, Lehmann&Wenzel, ohne Datum.
Elisabeth BAUMGARTNER ?Kleinodien alt-österreichischer Eisenbahnarchitektur: Die Hochbauten der Brennerbahn?; Fotos Walter NIEDERMAYER, in Christoph BERTSCH (Hrsg) ?Industriearchäologie, Nord-, Ost-, Südtirol und Vorarlberg?, Innsbruck, Haymon Verlag 1992, S. 49-77.
Elisabeth BAUMGARTNER; ?Eisenbahnlandschaft Alt-Tirol?, Innsbruck, Haymon, 1990.
Gerhard und Josef DULTINGER, ?Die Brennerbahn, Gestern ? heute ? morgen?, Thaur/Tirol, Wort und Welt Verlag, 2. Auflage: 1989
Laura Facchinelli ?Die Eisenbahn Verona-Brenner? Athesia Bozen 1995
MART Quaderni di architettura ?Angiolo Mazzoni ? Architetto Ingeniere del Ministero delle Communicazioni? Skira Editore, Milano 2003.
Wittfrieda MITTERER ?Zeitzeichen der Technik? Edizione Raetia, Bozen 1993.

Siehe auch:
Günther ENNEMOSER, ?La storia di Colle Isarco con particolari riguardi agli anni 1850 ? 1914, tesi di laurea?, Padova, 1974/75.
Günther ENNEMOSER; Südtiroler Gebietsführer, Nr.39, Bozen, Athesia Druck, 1984.
Alois TRENKWALDER, ?Brenner ? Brennero, Gemeinde?, Gemeinde Brenner-Gossensass (Hrsg.) 1999.
Hans-Jürgen und Carl ROSENBERGER ?Die Eisenbahnen in Südtirol? Athesia; 1993.

Auskunftspersonen:
Radames PANDINI, Bauabteilung der FS, Bahnhof Bozen, Planarchiv.
Rudi PLANK Vorsitzender des Eisenbahner-Freizeitvereins Dopolavoro FS, Bahnhof Sterzing
Erscheinungdatum: 00-00-0000