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Kraftwerk Wasserfall, Partschins

Eines der ersten Genossenschaftswerke Südtirols
Das Kraftwerk Wasserfall ist eines der ältesten Genossenschaftswerke Südtirols. Es entstand auf Initiative des Reisevertreters Josef Gamper und des Dorfpfarrers Mantinger. Mit der Planung wurde Ing. Lai aus Wiener Neustadt beauftragt. 1907 wurde mit dem Bau des Krafthauses, der Druckleitung und eines kleinen Speichers begonnen. 1908 wurde das Werk in Betrieb genommen und versorgte die Gemeinde Partschins mit elektrischem Strom. Schon von Anfang an war geplant, zwei Turbinen einzubauen, allerdings wurde zuerst nur ein Maschinensatz mit einer Nennleistung von 110 KVA bzw. 150 PS installiert. Später kam noch ein zweiter Maschinensatz hinzu: der Generator dieser zweiten Gruppe wurde gebraucht gekauft und stammt aus einem Kraftwerk der Stadtwerke Bruneck.
Heute befinden sich im Kraftwerk Wasserfall zwei Peltonturbinen der Firma Kartneller aus Algund. Sie wurden 1957 im Zuge einer generellen Renovierung der Maschinensätze eingebaut und haben eine Leistung von 120 kW bzw. 170 kW. Die zugehörigen Generatoren wurden von den Firmen ELIN-Union bzw. Marelli geliefert.
Die Genossenschaft wurde unter dem Faschismus (1922-43) aufgelöst, das Kraftwerk ging anschließend in den Besitz der Gemeinde über. Heute liefert es zusammen mit den Kraftwerk Salten etwa 40 % des Energiebedarfs von Partschins (Produktion des Kraftwerks Wasserfall 2003: 1.386.150 kWh). Da der Rest teuer zugekauft werden muss, laufen Planungen, ein neues Werk mit wesentlich größerer Leistung zu errichten. Das jetzige Kraftwerk Wasserfall soll dann stillgelegt und in seinem jetzigen Zustand als Museum erhalten bleiben.
Das Krafthaus befindet sich noch im Originalzustand und liegt am Wanderweg Nr. 26 in unmittelbarer Nähe des Gasthauses Wasserfall, orographisch links vom Partschinser Wasserfall unter einer Steilstufe im Gelände.
Der Wasserausfluss mündet in das Ausgleichsbecken des Werkes Salten.

Eines der ersten Genossenschaftwerke Südtirols. Es ging unter dem Faschismus in den Gemeindebesitz über, da die Genossenschaften aufgelöst werden musste.


Aktueller Zustand:
      betriebstüchtig
Für Publikum zugänglich:
      Ja
Baudaten:
      Baubeginn: 00-00-1906
      Inbetriebnahme: 00-00-1908
      AuftraggeberIn: Elektrizitätsgenossenschaft Partschins
      Projektant/Erfinder: Ing. Lai aus Wiener Neustadt
      Erbauer/Konstrukteur: Firma Geppert, Hall in Tirol
Panorama

Das Einzugsgebiet (24 km²) des Kraftwerks Wasserfall ist Zieltal in der südwestlichen Texelgruppe. Im Sommer führt der Zielbach wegen des Schmelzwassers aus den Gletschergebieten wesentlich mehr Wasser als in den Monaten zwischen Oktober und Mai. Das vom Kraftwerk genutzte Wasser wird etwas oberhalb des Wasserfall aus dem Zielbach abgeleitet und gelangt über einen Unterwasserkanal und durch eine Druckleitung über eine sehr steile Geländestufe ins Kraftwerk.

Wasserfassung: Sie befindet sich auf 1251,5 m Höhe über dem Meer und ist über die Straße zum Flötscherhof erreichbar.
Krafthaus: Es liegt in 1076,5 m Höhe über dem Meer, wenige Meter oberhalb des Gasthauses Wasserfall am Wanderweg Nr. 26.



Lodner Hütte
Anfahrt
Von Meran kommend auf der Vinschgauer Staatsstraße (SS) bis zur Abzweigung Partschins (knapp 1 km nach der Ortschaft Töll), dann weiter bis in den Ortskern.

Wegbeschreibung
Von der Bushaltestelle in Partschins weiter bergauf und die Wasserfallstraße nehmen. Am Altersheim vorbei immer in Richtung Zieltal in mehreren Kehren bergauf (der Wasserfall ist nun gut zu sehen). Am Ende der Straße befindet sich das Gasthaus Wasserfall. Wenige Meter am Wanderweg Nr. 26 nach oben bis zum Ausgleichsbecken des Kraftwerkes Salten. Gleich daneben liegt das Krafthaus des Wasserfallwerkes.

Technik

Das Wasser wird vom Zeilbach mit einer hölzernen Wehre abgeleitet und gelangt über einen kurzen Waal in das Beruhigungsbecken, von dem die Druckleitung (mit einem Durchmesser von 250 mm) abgeht. Im Krafthaus teilt sich die Druckleitung auf zwei Maschinengrupen (je eine Peltonturbine mit Drehstromgenerator) auf. Das abgearbeitete Wasser fließt unterirdisch in das Ausgleichsbecken des Kraftwerkes Salten.
Die Mindestrestwassermenge, die zur Erhaltung der Wasserfauna im Bachlauf verbleiben muss, beträgt 50 l/s. Vom Krafthaus wird die elektrische Energie über ein gemeindeeigenes Leitungsnetz - das mit dem nationalen ENEL-Netz parallelgeschaltet ist - zu den Verbrauchern transportiert.

Maximal abgeleitete Wassermenge: 100 l/s
Mittlere abgeleitete Wassermenge: 92 l/s
Fallhöhe: 175 m
Mittlere Nennleistung: 157,84 kW
Gewässer: Zielbach
Mindestrestwassermenge: 50 l/s



Das Kraftwerk nahm 1908 die Stromproduktion auf: es besaß einen heute noch vorhandenen, in der Zwischenzeit vergrößerten Tagesspeicher von ca. 500 ³ Fassungsvermögen.
Die Druckleitung verläuft großteils oberirdisch längs der Steilstufe vom Beruhigungsbecken zum Krafthaus und kann von diesem aus teilweise eingesehen werden.
Einige Jahre nach der Inbetriebnahme wurde eine schon anfangs geplante zweite Maschinengruppe mit der Leistung 48 kVA bei 3300 Volt (bestehend aus einer Peltonturbine und einem Hochspannungsdrehstromgenerator) installiert.
1954 wurde der 48 kVA leistungsstarke Generator durch eine Niederspannungsmaschine der Fa. ELIN-Union (380 V, 160 kVA) ersetzt.
1957 wurde die Druckleitung erneuert und der Speicher auf 1000 m³ Fassungsvermögen erweitert. Die Peltonturbinen der Fa. Geppert wurden durch neue der Fa. Kartneller aus Algund ersetzt.
1964 wurde auch der andere Hochspannungsgenerator durch eine Niederspannungsmaschine der Fa. Marelli ersetzt (380 V, 200 kVA) ausgetauscht.
Zukunft: Neues Werk in Genehmigungsphase, das bestehende Werk bleibt als Museum erhalten.



Geschichte

Der am 30. Jänner 1867 geborene Josef Gamper kam als Vertreter der Firma Julius Kindl, die unter anderem landwirtschaftliche Maschinen herstellte, weit im Land herum und stellte fest, dass in vielen Orten wasserbetriebene Kleinkraftwerke zur Erzeugung elektrischer Energie errichtet wurden. Er kam zur Überzeugung, dass ein solches Kraftwerk auch für Partschins sinnvoll sei. Er konnte den weltoffenen Pfarrer Mantinger von seiner Idee überzeugen und mit seiner Hilfe gelang es ihm bald, eine Anzahl von Dorfbewohnern zu finden, die mit ihm eine Genossenschaft gründeten und auch die nötigen finanziellen Mittel bereitstellten. Mit der Planung und Projektierung des Werkes wurde ein gewisser Ing. Lai aus Wiener Neustadt beauftragt; dieser war normalerweise nur mit Großprojekten beschäftigt und war sich daher zu schade, seinen Namen für ein so kleines Werk herzugeben: aus diesem Grund schien schließlich die Firma Geppert aus Hall in Tirol als planendes und auch als ausführendes Unternehmen auf.
In den Jahren 1906/7 wurde das Kraftwerk "Wasserfall" von der Genossenschaft in Auftrag gegeben. Sofort begann man mit dem Bau des Krafthauses, der Druckleitung und eines kleinen Speichers. 1908 konnte die Stromproduktion aufgenommen werden. Anfangs war nur ein Maschinensatz (Peltonturbine und Hochspannungsgenerator) mit einer Nennleistung von 110 kVA installiert. Erst später kam der ursprünglich sofort geplante zweite Satz mit einer Leistung von 48 kVA hinzu, wobei der Generator aus Bruneck stammte. Die beiden Generatoren waren Hochspannungsmaschinen (3300 V) der Siemens-Schuckert-Werke in Wien; ein Einsatz von Transformatoren war somit überflüssig.
Unter dem Faschismus musste die Genossenschaft aufgelöst werden und das Werk ging in den Besitz der Gemeinde Partschins über.
1954 wurde der 48 kVA Hochspannungsgenerator ausgebaut und durch eine Niederspannungsmaschine (380 Volt und 160 kVA Nennleistung) der Firma ELIN-Union ersetzt. Der ausrangierte Generator kam nach Pfelders und wurde in das dortige Kleinkraftwerk eingebaut (dieses Werk wurde 1989 von Grund auf renoviert, sodass dieser Generator nicht mehr erhalten ist). 1957 wurde die Druckleitung erneuert, der Speicher auf 1000 m³ Fassungsvermögen vergrößert und die alten Turbinen der Fa. Geppert durch neue der Firma Kartneller aus Algund ersetzt. Die Turbinen wurden vom Maschinenbauer Anton Kuen hergestellt. 1964 wurde schließlich auch der zweite Hochspannungsgenerator ausgebaut und durch einen Generator von 380 Volt und 200 kVA (Fa. Marelli) ersetzt.
Da die Leistung und Produktion der beiden Anlagen schon lange nicht mehr zur Versorgung der Gemeinde Partschins reichen, sind derzeit die Vorarbeiten für ein neues Kraftwerk mit wesentlich höherer Leistung im Gange, wobei darauf geachtet wird, dass die Umwelt und besonders der berühmte Partschinser Wasserfall nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.





Kontakt

Elektrizitätswerk der Gemeinde Partschins
Graf Johann-Weg 1
39020 Partschins
Tel: 0473-967300
Fax: 0473-966301
E-mail: Stefan.Partsch@gvcc.net
Webseite: http://
Servizio distribuzione energia elettrica comunale
Via Conte Johann 1
39020 Parcines
Tel: 0471 967300
Fax: 0473 966301
E-mail: Stefan.Partsch@gvcc.net
Webseite: http://
Pircher Johannes
Wasserfallstrasse
39020 Partschins
Tel: 0473 966300
Fax: 0473 966301
E-mail: hannes.partschins@gvcc.net
Webseite: http://


Meilensteine

Ing. Lai aus Wiener Neustadt
Ing. Lai plante normalerweise nur Großprojekte. Daher trat für den Bau dieses kleinen Kraftwerks die Firma Geppert aus Hall in Tirol als Planer auf.



Fotogalerie

imgfh0wGv.jpgAnzeigetafeln und Schaltkästen
Die Anzeigetafeln und Schaltkästen stammen teilweise noch aus der Zeit der Errichtung des Kraftwerkes.
AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bolzano
imgrLKrTi.jpgDetail der Anzeigetafel
Detail der originalen Anzeigetafel: es werden, Stromstärke, Spannung, momentane Leistung und Phasenwinkel angezeigt.
AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bolzano
imgIC8Y7y.jpgDetail der Anzeigetafel
Spannungs- und Leistungsmessung.
AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bolzano
imga7A4iJ.jpgStrommessung
Detail der Anzeigetafel: Anzeige der relevanten Daten einer Maschinengruppe.
AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bolzano
imgBcwndI.jpgFeierliche Einweihung des Kraftwerk Partschins 1908

AutorIn/Copyright:Gemeindewerk Partschins
imgmnXW6m.jpgDas Krafthaus
Das Krafthaus in der Nähe des Partschinser Wasserfalls
AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bolzano
img0GCAPe.jpgMaschinengruppen
Die Maschinenalle mit den beiden Maschinengruppen.
AutorIn/Copyright:Frenes Norbert, Bolzano
extvHHnNi.JPGLageplan der Kraftwerksanlage "Wasserfall"
Lageplan des Kraftwerkes Wasserfall aus dem Jahre 1933 (Verlängerung der Konzession).
AutorIn/Copyright: Provinz Bozen/Abteilung 37/Wasser und Energie
extScPypq.JPGPianta della centrale
Pianta delle centrale "Wasserfall" del 1933, quando fu rinnovata la concessione di deviazione idrica.
AutorIn/Copyright: Provincia Autonoma di Bolzano/Sezione 37/acqua ed energie