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?Bahnbrechende? Unterschutzstellung
09.04.2004
Bahnhof Leifers, Urzelle der Südtiroler-Bahn
Bahnhof Leifers, Urzelle der Südtiroler-Bahn
Südtirols Bahnlandschaft - ein europaweit einzigartiges Ensemble Die von der Landesregierung beschlossene Denkmalschutzanbindung für die Bauten der Bahnlinien Bozen-Brenner, Pustertal und Bozen Meran ist beim Kuratorium für technische Kulturgüter auf Zustimmung gestossen. Die von der Landesregierung beschlossene Denkmalschutzanbindung für die Bauten der Bahnlinien Bozen-Brenner, Pustertal und Bozen Meran ist beim Kuratorium für technische Kulturgüter auf Zustimmung gestossen. Die Massnahme hat ?bahnbrechende? Bedeutung, bedenkt man, dass seitens des Denkmalamts bereits seit Jahren vergeblich darauf gedrängt wurde. Diese erfreuliche Nachricht gibt begründeten Anlass zur Hoffnung. Obwohl es bereits fünf Minuten vor Zwölf und Eile geboten ist, hat das Kuratorium gemeinsam mit Fachleuten und Interessierten ein innovatives strategisches Nutzungskonzept für Bahnhofsstrukturen erarbeitet, die durch die Automatisierung des Bahnbetriebs ihre einstige Funktion verloren haben. Das Kuratorium hat diese fachliche Expertise mit Bestandsaufnahme aller historischen Südtiroler Bahnhöfe im November 2003 aus ideellen Gründen der von der Landesregierung eingesetzten Arbeitsgruppe ?Leihbahnhöfe? und in der Folge auch dem Denkmalamt auf dessen Ersuchen zur Verfügung gestellt. Die Landesregierung hatte -wie auch Landeskonservator Stampfer bestätigte- im Vorjahr das Thema zwei Mal auf dem Tisch, jedoch ohne sich zu Unterschutzstellungen durchzuringen. Angefordert wurde eine bessere Begründung. Nach mehrjähriger Analyse des Denkmalamtes geht die Kuratoriums-Studie ?so Stampfer- einen Schritt weiter. Die Studie umfasst neben der architektonischen Baubestandsanalyse (Prof. Arch.A. Hempel) auch bahnhofsspezifische Wertanalysen sowie erste Nutzungsvorschläge, die nunmehr an einem konkreten Fallbeispiel (Bahnhof Klausen) in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Klausen und Fachleuten vor Ort zu einem Demo-Modell ausgearbeitet werden. In diesem Sinne will das Kuratorium auch weiterhin aktiv mit dem Denkmalamt zusammen arbeiten, denn es gibt noch viel zu tun. Noch nicht geschützt ist zum Beispiel die Südtiroler Bahn von 1859 (Verona ) Salurn? Bozen), die älteste Bahn unseres Landes, die unter Leitung des Suez-Kanalprojektanten Luigi Negrelli gebaut wurde. Ebenso noch offen ist das Schicksal des Brunecker Bahnhofs. Vor allem beim Sonderfall Bozen, wo derzeit nur die Bahnhofsfassade geschützt ist, wird eine vernetzte, fachlich qualifizierte Zusammenarbeit notwendig sein In diesem Sinne spricht das Kuratorium dem Denkmalamt volle Unterstützung aus und ist bereit, wie vom Landeskonservator vorgeschlagen, auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und gemeinsamer Denkanstösse am gleichen Strang ziehen. Wie bereits im Vinschgau erprobt, macht es Sinn, mit den Ansprechpartnern auf Gemeindeebene eine gemeinsame Gesprächsgrundlage zu schaffen. Das vielschichtige Spektrum des Schienenverkehrs, der heute (Brennerbasistunnel) wie um die Jahrhundertwende Barometer für lokalpolitische und grenzüberschreitende Entscheidungen ist, legt wirtschaftliche, aber gleichzeitig auch unter dem Druck des steigenden Transitverkehrs umweltschützerische Anliegen frei Spätestens nach dem Europäischen Jahr des Denkmalschutzes 1975 hat auch in Südtirol in der Bevölkerung die Sensibilität für die Erhaltung technikgeschichtlicher und industrieller Baudenkmäler neuen Aufwind erhalten. Es ist dringend nötig, dass das politische Bewusstsein an oberster Stelle für Denkmalschutzanliegen und für technische Baudenkmäler insgesamt Fakten setzt. Südtirol ist in der glücklichen Lage, dass es einen in Europa einmaligen Bestand an historischen Bahnhofsbauten aus der Stunde Null besitzt, die in ihrer baulichen Substanz im wesentlichen erhalten sind. Das gilt für Marksteine der Eisenbahnbauten wie die Brenner- und Pustertalerbahn, für die sich die Südbahn mit Wilhelm von Flattich erstmals in der Eisenbahngeschichte einen Architekten geleistet hatte, während die übrigen Bahnhöfe bis dahin nach standardisierten Normblättern gebaut wurden. Info 0471 301401 Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spam geschützt. Zur Anzeige muss Javascript aktiviert sein. www.technikmuseum.it