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Parcours:



TECHNIKSCHAUPLATZ KARDAUN IM RAI SENDER BOZEN AM 16. JÄNNER 2004
08.01.2004
Technikschauplatz Kardaun
Technikschauplatz Kardaun
Zeitzeugen und wertvolle Dokumente aus der Stunde Null, als der Strom noch ein exotischer ?Artikel? war, lassen die Zeit, als in Südtirol die Lichter angigen, im "Musikkraftwerk" nochmals Revue passieren Am 15. November des Vorjahres hatte ein besonderes Ereignis, veranstaltet vom Kuratorium für technische Kulturgüter in Zusammenarbeit mit den Etschwerken, einen besonderen Platz ins Zentrum der Aufmerksamkeit und ins Rampenlicht gerückt: In der Halle des funktionstüchtigen E-Werks von Kardaun boten vor dem Hintergrund raffinierter Lichtspiele, schwebend auf einer minimalistisch gehaltenen Glasplatte drei Soprane (Milena Rudiferia, Sabina Willeit und Manuela Demetz) High-Lights aus dem Arien- und Liederrepertoir der Klassik und Romantik dar. Nun dokumentiert ein Film die besondere Geschichte des Kraftwerks und zeichnet sie in einem Bogen vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Musikereignis im November 2003. Im Auftrag des Kuratoriums produzierte die RAI, Sender Bozen, mit Siegfried Kollmann den Streifen ?Musik Kraft Werk - Die Nacht der Soprane? Am Freitag, 16. Jänner 2004 wird der Film um 20.25 Uhr, im Anschluss an die "Tagesschau" im Rai Sender Bozen gezeigt. Dabei stehen Interviews im Vordergrund, die zum einen Zeitzeugen aus der Pionierzeit der elektrischen Ära zum Erzählen bringen, zum anderen die künstlerischen und organisatorischen Mitgestalter der ?Nacht der Soprane? zu Wort kommen lassen. Die Gegenwart, markiert durch das außergewöhnliche Musikevent, ist dabei verflochten mit der Geschichte des ältesten Kraftwerks im Bozner Raum (1901) und mit dem Aufrollen von Episoden zu Beginn des recht abenteuerlichen Zeitalters der Elektrizität und Technik. So wird deutlich, dass Strom vor 100 Jahren noch ein recht exotischer ?Artikel? war, der sich in den Vororten und in der Stadt Bozen erst allmählich durchzusetzen vermochte. Die Filmaufnahmen ? gedreht im November des Vorjahres ? halten den Maschinenpark fest, welcher heuer eine grundlegende Sanierung erfahren wird. Dazu gehört, dass die Turbinen aus den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und die hundertjährige, aus Stahlblechen zusammen genietete Druckrohrleitung ausgetauscht werden sollen. In einem weiteren Schritt verfolgt der Film die Arbeiten des Lichtplaners Dieter Bartenbach und des Architekten Markus Scherer. Sie gestalteten in behutsamen Eingriffen das Kraftwerk zu einer Konzerthalle, wobei sie die Auflage hatten, die charakteristische und einmalige Struktur des industriellen Hallenbaus zu bewahren. Die Bildsprache des Films orientiert sich an den Leitmotiven des Konzertabends: Licht, Farbe, Musik, Wasser und Energie. Das Etschwerke-Kraftwerk in Kardaun steht stellvertretend für viele andere technische Kulturgüter in Südtirol (und Kraftwerke, deren es an die 800 gibt). Das Anliegen des Kuratoriums war es, mit der Initiative Musik im Kraftwerk auf die bau- und technikgeschichtliche Bedeutung dieses Technikjuwels aufmerksam zu machen. Buch und Film sollen das exemplarische E-Werk einer breiten Öffentlichkeit vorstellen und Technikkultur als wesentlichen Teil unseres geschichtlichen Erbes kenntlich machen, auch um Raritäten wie diese zu erhalten. Musik Kraft Werk ? Die Nacht der Soprane. Technisches Kulturgut im Rampenlicht, produziert im Auftrag des Kuratoriums für technische Kulturgüter und der RAI ? Sender Bozen von Klaus Romen, Videocap; Autor: Siegfried Kollmann; Kamera: Max Ruggera, Marco Polo, Matteo Groppo; Schnitt: Klaus Romen