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Parcours:



Kulturevent Brenner - Lebendige Rastatte?
12.10.2005
Inhalt
Lebendige Rastatte?
Museumsideen
Kunstevents
Programm
Kino am Brenner
Zollhauser und Grenzareale
Am Bahnhof
Zeitzeugen berichten
Presseecho
Weitersurfen

Grenzbahnhof Brenner, Treffpunkt für Eisenbahnfreaks und Familientipp


Die Einladung des Eisenbahnerfreizeitvereins / Dopolavoro ferroviario zum "Schnuppertag" wurde ein voller Erfolg. Präsident Rudi Plank verstand es, Geschichts- und Eisenbahninteressierte ebenso zu fesseln wie die Kinder, die einmal einen Lokwechsel oder die Fahrt einer Verschublok miterleben durften.

ImageVon der Verschublok sind die Buben und ihre Väter gleichermaßen angetan. Rudi Plank weiß, wovon er spricht - er hatte selbst jahrzehntelang am Brenner als Eisenbahner und Fahrdienstleiter gearbeitet. Unter den Zuhörern ist der Vater von zwei Kindern und Chefredakteur des Wochenmagazins FF Hans Karl Peterlini, der als Eisenbahnerkind an den Brenner persönliche Erinnerungen hat, und Hans Schmieder mit Frau Germana aus Innichen, wo ebenfalls kulturelle Nutzungsvorschläge für den Grenzbahnhof zur Diskussion stehen.

ImageBesuch im Stellwerks-Turm am Brenner, hier fühlt man sich wie die Fluglotsen am Tower. Dieses Zwei-Mann-Team regelt den gesamten grenzüberschreitenden Bahnverkehr. Wer hier am Schalthebel sitzt, muß deutsch und italienisch, aber auch die Bahnverkehrs-Reglements beider Länder gleich gut beherrschen.

Schilderung von einem Teilnehmer (Mag. Sepp Baumann):
Unter dem Motto "Eisenbahner laden zum Schnuppertag" stand die vom Präsidenten des Eisenbahner-Freizeitvereins/Dopolavoro ferroviario organisierte und geführte Begehung und Begegnung mit dem Bahnhof Brenner.

Treffpunkt war um 15.00 Uhr am Gleis 7 des Bahnhofes, bei dem sich mehr als 30 interessierte Personen einfanden. Beim Publikum handelte es sich um Kinder, Frauen, Männer, Südtiroler, Südtirolerinnen, Nordtiroler, Nordtirolerinnen, Italiener, Italienerinnen. Das allein bezeugte schon das grosse Interesse an dieser Führung und Begegnung mit diesem historischen Ort.

Rudi Plank erzählte in seiner unnachahmlichen Art von der Geschichte des Bahnhofes, von den Alltagssorgen der dort beschäftigten Menschen im Zeitablauf, vom Wandel in der Bedeutung des Bahnhofes, von den Wetterkapriolen, vom Beschäftigungsrückgang der Bediensteten, von der Automatisierung, von den Weichenschauflern, von den Toten während des 2. Weltkrieges, von der ständigen Bedrohung des Bahnhofes durch eine mögliche Hangrutschung und den dafür vorgesehenen Sicherheitsmassnahmen, von den Notwendigkeiten der Lokwechsel, von der Zusammenarbeit zwischen FS und ÖBB, vom Leben miteinander, von der Erfordernis von Passierscheinen, von den gemeinsam organisierten Festen und Feiern, von der Härte der Arbeit, vom Südföhn, von den Schneehöhen einst und jetzt, vom Zusammenhalt untereinander, vom Arbeiten und Leben auf dem Brenner usw. Man hätte Rudi Plank noch stundenlang zuhören können.

Nach der Besichtigung des Stellwerkes mit den dort installierten technischen Einrichtungen und der damit verbundenen Möglichkeit, den Brenner sozusagen auch von "oben" als Ganzes zu betrachten, fand der Höhepunkt des Schnuppertages statt. Es wurde die wirklich einmalige Möglichkeit geboten, auf einer Verschublokomotive mitzufahren und dabei Begriffe wie "abstossen", und "verschieben" unmittelbar kennenzulernen. Die Fahrten fanden dabei sowohl auf österreichischem sowie italienischem Hoheitsgebiet statt. Ein für alle Beteiligten grossartiges Erlebnis, das ewig in Erinnerung bleiben wird.