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Anhebung Bahnsteige am Bozner Bahnhof
12.09.2023
Arbeiten am Bahnhof Bozen
Arbeiten am Bahnhof Bozen

Das Kuratorium begrüsst die Baumassnahme auf Gleis 5/6, ist jedoch mit Material und Oberfläche des erneuerten Bahnsteigs nicht einverstanden.

Der Bahnhof Bozen geht auf das Projekt von Ing. Alois von Negrelli zurück und die erste Fahrt zwischen Bozen und Verona fand im Mai 1859 statt. Bereits damals waren die Bahnsteige 1 bis 3 mit Porphyrsteinen gepflastert. 1927 baute Arch. Angiolo Mazzoni den Bahnhof um und definierte  damit das Erscheinungsbild in dem sich der Bahnhof heute unverändert präsentiert. Mit Porphyrpflastersteinen, -platten und Randsteinen sind die Perons gestaltet. Sie sind derzeit noch im Originalbestand erhalten. Aber wie lange noch? Als widerstandsfähiger Belag erfüllen sie in allen Jahreszeiten bei allen Witterungseinflüssen ihre Funktion. Die Fassaden des Bahnhofs sind denkmalgeschützt und laut dem neuen Kulturgütergesetz auch die Perons und Schutzdächer.Seit August 2023 wird der Bahnsteig 5/6 angehoben und behindertengerecht mit dem Leitsystem für Blinde ausgestattet.  Die Baumassnahme für die Anhebung der Bahnsteige wird von RFI und Land Südtirol und laut Auskunft der Bauleitung von RFI mit Genehmigung durch das Denkmalamt umgesetzt. Gesamtkosten rund 1,7 Mio Euro. Das Kuratorium begrüsst die Baumassnahme auf Gleis 5/6, ist jedoch mit Material und Oberfläche des erneuerten Bahnsteigs nicht einverstanden. Die massiven Randsteine aus Porphyr oder Travertin wurden am Peron 5/6 angebohrt, um die Betonplatten und rötlichen Fliesen aus Kunststein darauf zu verankern. Diese Randsteine sind für immer entwertet und zerstört. Für die Erneuerung des Perons soll vielmehr das historische Pflaster (auf den Betonplatten) wieder verwendet werden, um das Erscheinungsbild originalgetreu zu erhalten.Für die Wiederverwendung des Porphyrpflasters  sprechen verschiedene Gründe: Der Porphyr ist rutschfest und als widerstandsfähiges Material Langzeit-getestet; er ist  leicht zu reinigen und zu pflegen; der Porphyr ist ein bewährtes Material aus den nahen bozner Porphyrbrüche; er ist nachhaltig und klimaneutral (graue Energie); die Pflasterung des Stadtraumes, Waltherplatz, Weintraubengasse, Streitergasse, Lauben wird am Bahnhof fortgesetzt;  das Porphyrpflaster ist kleinteilig, anpassungsfähig an notwendige Adaptierungen, Möblierung, Stützen und Öffnungen;durch das Verlegen im Verband auch dynamischen Kräften (die Durchfahrt tonnenschwerer Lastzüge) gewachsen. All diese guten Gründe wurden in einer Pressekonferenz auf der Dachterasse von Landhaus 2 den Medien dargelegt. Anstelle der rötlichen derzeit verwendeten Fliesen soll die historische Porphyrpflasterung wieder zu verwendet werden. 

 

historisches Porphyrpflaster
historisches Porphyrpflaster
Bahnhof Bozen mit Turmuhr, im Vordergrund Gleis 5
Bahnhof Bozen mit Turmuhr, im Vordergrund Gleis 5