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Die hängenden Gärten von Lavis
08.07.2021
Kuratorium und Gemeinde Lavis wollen Zusammenarbeit

Am Eingang zur Felsenschlucht , wo der Avisio aus dem Cembratal herausbricht, befinden sich die hängenden Gärten von Lavis. Eine magische Kulisse in den Fels gemeiselt, eine Symbiose zwischen Natur und Kultur, eine Szenenarchitektur in der Palazzi, Kapellen, Grotten und Nischen in diversen Masstäben durch ein ausgetüfteltes Wasser- und Belüftungssystem versorgt werden. Den auf Terrassen und Stufen angelegten Gärten aus der frühen Gründerzeit, vermutlich eine grandiose „Limonaia“, wo Zitrusfrüchte gezogen wurden, liegt kein wirklicher Plan zugrunde, sondern die Idee des Visionärs und Grundbesitzers Tommaso Bortolotti(1796-1872), der sein ganzes Vermögen in die Umsetzung seiner Pläne gesteckt hat.

Die Gartenlagen, die sich von der Talsohle bis zur Geländekante des Doss Paion in einer Höhe von rund 100 Metern hinziehen, waren bis 2001 verschüttet und zugewachsen. Die Erosion und mangelnde Bauunterhaltung hatten die Mauern und Baustrukturen geschädigt.

Die Neuentdeckung ist seit kurzem möglich, da die Gemeindeverwaltung von Lavis seit mehreren Jahren das Sanierungsprojekt unterstützt und laufend Teile der Gartenanlagen neu instand gesetzt hat. Die Sanierungskosten der Bauten und die Anlage der Gärten beträgt insgesamt rund 2 Mio. Euro.

Die gestrige Begehung der Gärten von Lavis, auch Gärten von Ciucioi oder Bortolotti-Gärten genannt, hat bei den Vorstandsmitgliedern des Kuratoriums einen starken Eindruck hinterlassen.

Es war wie ein begehbares Bühnen-Bild, das man über Stufen, Rampen, Treppen betreten konnte. Der Besucher wird Teil der Kulisse, in der Verweise auf die Freimaurersymbole und Bezüge zu den Tempelritter-Bauten nicht fehlten. In der neu errichteten Pergola, flankiert von einem Springbrunnensystem, sollen Pflanzen vor dem Winterfrost geschützt werden.

Den Besuch hat Vorstandsmitglied Ezio Facchin organisiert, der seit kurzem auch Stadtrat für Mobilität und Ökologie der Gemeinde Trient ist.

Am Rande des Besuchs erfolgte ein Gedankenaustausch mit Vertretern der Gemeindeverwaltung, während dem auch eine weiterführende Zusammenarbeit mit der Gemeinde Lavis vereinbart wurde. Der Gegenbesuch in Südtirol ist für den kommenden Herbst geplant.