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Die Remise von Franzensfeste wird gerettet
09.06.2016
Bestand historische Lokomotivenremise, Bahnhof Franzensfeste
Bestand historische Lokomotivenremise, Bahnhof Franzensfeste

Die historische Lokomotivenremise am Gelände des Bahnhofs Franzensfeste wird erhalten bleiben. Derzeit befindet sie sich auf der geplanten Trasse der BBT-Verbindung und zwar genau dort, wo der künftige Brennerbasistunnel (BBT) erstmals an die Oberfläche tritt. Der historische Hallenbau soll auf das angrenzende Areal zwischen den Schienensträngen der BBT und der bestehenden Brennerbahn verlegt werden. Das architektonisch typische Gebäude soll demnach rückgebaut und originalgetreu in denselben Proportionen und mit denselben Materialien an anderer Stelle wieder aufgebaut werden. Diese Vorgangsweise wurde auf einem kürzlich stattgefunden Treffen am 17. Mai in Rom zwischen Vertretern der FS, Carlo De Vito, Präsident von Sistemi Urbani, der FS Immobiliengesellschaft, Raffaele Zurlo, BBT-Direktor und Wittfrida Mitterer vom Kuratorium für technische Kulturgüter vereinbart. Der vom Kuratorium ausgearbeitete Vorschlag berücksichtigt die technischen Vorgaben der FS und sieht die Verlegung der Lokomotivenremise auf das  BBT-Areal vor. In der Nähe vom BBT-Südportal sind nämlich bereits zwei neue Hallen für verschiedene Serviceeinrichtungen sowie den Oberbau der Hochgeschwindigkeit geplant. Eine der beiden Hallen soll durch die historische Remise ersetzt werden. Eventuelle Mehrkosten werden durch Ausgleichsmassnahmen der BBT finanziert. Laut einer ersten Schätzung belaufen sich die Gesamtkosten für die Verlegung und Inwertsetzung der Remise auf 1,6 Millionen Euro, was den Kosten einer neuen Halle annähernd gleich kommt. Es gilt nun, ein Vorprojekt auszuarbeiten, damit der Wettbewerb ausgeschrieben werden kann und der Abwicklung der Arbeiten nichts mehr im Wege steht. Laut Wittfrida Mitterer vom Kuratorium für technische Kulturgüter wird hier die Form eines originalgetreuen Wiederaufbaus gewählt, wie er bereits mit Erfolg und aus ähnlichen Überlegungen heraus für die Lokomotivendrehscheibe angewandt wurde. Die Bemühungen um den Erhalt des Hallenbaues zeugen von einem neuen öffentlichen Bewusstsein, das dem Identifikationswert der Remise inmitten der herben Schönheit der Bahnlandschaft von Franzensfeste gerecht wird. Die geplante Reaktivierung der ehemaligen Militärhaltestelle in der Festung Franzensfeste hingegen bedarf noch einer Abstimmung zwischen den Eisenbahngesellschaften RFI, FS, STA und dem Land Südtirol, um Zeiten und Modalitäten festzulegen. Man war sich darin einig, dass die Einrichtung einer solchen Bedarfshaltestelle in der Festung, die bereits jetzt von der Pustertalbahn durchquert wird, eine große touristische Attraktion und wirtschaftliche Wertschöpfung darstellt.

 

 

Vogelschau der Remise in der Projektskizze
Vogelschau der Remise in der Projektskizze
Rendering der Remise nach der geplanten Verlegung
Rendering der Remise nach der geplanten Verlegung