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Parcours:



Spannende Projekte für das neue Arbeitsjahr
06.03.2013
Der Vorstand des Kuratoriums mit Bautenressortchef Josef March,
Der Vorstand des Kuratoriums mit Bautenressortchef Josef March,
v.l. Präsident Rudi Rienzner, mit Witti Mitterer, Josef March, Arthur Scheidle, Erich Prinoth und Gerd Staffler

Kuratorium für technische Kulturgüter zieht Bilanz und blickt in die Zukunft

Remise der Rittnerbahn soll Dokumentationszentrum für Ingenieurbauten beherbergen

Die Ziele des Kuratoriums, technisches Kulturgut zu dokumentieren, zu retten und einer kreativen Neunutzung zuzuführen,  werden weiter beibehalten, doch zwanzig Jahre nach der Gründung zeichnet sich eine Neuorientierung in der Arbeitsweise der landesweit vertretenen Einrichtung ab:

Die Ansiedlung in der Museumslandschaft mit gleichzeitig einem Standbein im Ressort für öffentliche Bauarbeiten unter Ressortchef Josef March eröffnen neue Perspektiven der Kulturarbeit. Wie auch Landesrätin Sabina Kasslatter Mur feststellte, ist man sich bewusst, dass der Bereich technische Kulturgüter unverzichtbar ist, gilt es doch wichtige identitätsstiftende Orte und Objekte mit den für Südtirol unverkennbaren Besonderheiten als Mehrwert zu erhalten und der Öffentlichkeit zuzuführen.

Die mittlerweile institutionalisierte Tätigkeit des Kuratoriums, die allgemein gewürdigt wurde, hat mit dem virtuellen Museum Neuland betreten, bedarf jedoch auch einer  logistischen Struktur, in der Exponate gesammelt und attraktiv vermittelt werden. Ein Schwerpunkt dabei soll die Erfassung der ingenieurtechnischen und architektonischen Meisterleistungen sein, die 

landschaftsprägenden und Südtirol-Typischen Charakter haben, so March. Präsident Rudi Rienzner sprach in diesem Zusammenhang die alte  Remise der Rittnerbahn an, von der Sta zur Verfügung gestellt, in der bereits Objekte als Leihgaben des Kuratoriums verwahrt werden. Er appellierte dabei an die Landesverwaltung, die dringend notwendigen Adaptierungs- und Sanierungsarbeiten zu übernehmen.

Die Einrichtung könnte anhand von Modellen und Flachware die Geschichte der Technischen Kulturgüter Südtirols erzählen und auf die satellitenartig über das Land verstreuten Objekte, Bauten und Einrichtungen hinweisen

Das Erreichte ist heute das Ergebnis einer jahrelangen Zusammenarbeit privater und öffentlicher Einrichtungen, die Netzwerke geschaffen und grenzüberschreitend wichtige Projekte auf den Weg gebracht haben.  Zu den bereits existierenden Technikschauplätzen sollen weitere realisiert werden, die jeweils über das virtuelle Museum, die Publikationen und Initiativen ins Rampenlicht gerückt werden. Begleitenden werden diese Orte der Entdeckung entlang der landesweiten Technikmeile durch die Dokumentarfilmreihe „Drehmomente“ beleuchtet. Unter der Regie von Filmautor Gerd Staffler sind 2013 folgende Kurzfdokus geplant:  Filmgeschichte in Südtirol „Als die Bilder laufen lernten“,  Technik und Rettungssysteme am Berg,  Zwischen Bier und Wein, 50 Jahre Europaautobahn, von der Venezianersäge zur Hydrolyse. Es sind Projekt in Zusammenarbeit mit Rai Sender Bozen, Rai Bolzano, Stiftung Sparkasse.

Weitere Initiativen: die Ausstellung im Bozner Bahnhof mit Eröffnung am 20. März.

Im Foyer des Aufnahmegebäudes wird in einer Zusammenschau die Geschichte des Bozner Bahnhofs von der Stunde Null an dokumentiert. Mit Blick in die Zukunft wird auch der geplante Umbau des Bahnhofsareals gezeigt.  (Projekt mit RFI und Centostazioni, Stiftung Sparkasse)

Ortsbildgestaltung in Klausen: Mit der Bevölkerung von Klausen in Zusammenarbeit mit der Gemeinde soll das Ortsbild, insbesondere entlang der BHFs Meile gestaltet werden. Unter Mitwirkung einer international besetzten Expertengruppe unter der Leitung von Arch. Christian Schaller, Köln,  sollen neue Ansätze mit Identifikationscharakter erarbeitet werden.

Drei-D-Panorama-Visioneum in der Christomannos-Schutzhütte: Die respektvolle und sanfte Begegnung mit dem hochsensiblen Lebensraum der Seiser Alm soll thematisiert werden. Auf den rudimentären Fundamenten der abgebrannten Christomannos Schutzhütte, soll unterirdisch mittels einer dreidimensionalen Multivision der Hochgebirgstourismus interaktiv vermittelt werden. (Projekt mit Gemeinde Kastelruth, Touristikern)

Strompromenade in Marling: Ein Infopoint soll über die Anfänge der Stromproduktion mittels origineller Darbietung Aufschluss geben und die Nutzer der neuen Strompromenade „Oscar von Miller“ in Marling begleiten. Im Abstand von jeweils 300 bis 400 m verweisen  historische Objekte auf das elektrische Alpenglühen.  Der Parcours ist derzeit im Bau. (Projekt mit Gemeinde Marling, Etschwerke, Land Südtirol)

Beleuchtung Brücke in Lana Burgstall: Am Etschufer im Einzugsbereich des Bahnhofs Lana Burgstall, am Weidenschauplatz soll die restaurierte Etschbrücke mit einem innovativen Lichtkonzept  (LED) auch des nachts sichtbar gemacht werden. (Projekt mit den Gemeinden Lana, Burgstall, Amt f Wasserschutzbauten)

Wanderausstellung „Unter Strom, Josef Riehl Ingenieur und Unternehmer“Nach dem Erfolg der Ausstellung über den Tiroler Eisenbahnpionier Josef Riehl in Innsbruck und Bozen wird die  Wanderausstellung dort Halt machen, wo der Bozner Ingenieur Spuren hinterlassen hat: in Kaltern bis 17. März, in Klausen (22.März), Sand in Taufers, Niederdorf und im Fleimstal. Gezeigt wird erstmals aus gesamttiroler Sicht das Werk des in Vergessenheit geratenen Pioniers. Eine Gemeinschaftsinitiative der Universität Innsbruck und Kuratorium f Technische Kulturgüter sowie den Kultureinrichtungen an den Austragungsorten.

Machbarkeitsstudie für Taufererbahn: Eines der Vorzeigeprojekte von Josef Riehl war die 1908 eröffnete und 1970 aufgelassene Taufererbahn. Angesichts des neuen Mobilitätsbedarfs und mit Blick auf die Tourismuswirtschaft und das verstärkte Umweltbewusstsein wird anhand einer Machbarkeitsstudie in Zusammenarbeit mit dem international renommierten Verkehrsexperten Heiner Monheim (Uni Trier, Berater des deutschen Transportministeriums) eine Reaktivierung der Bahnlinie Bruneck-Sand in Taufers geprüft. (Zusammen mit Land Südtirol) Hammerschmiede in Ulten: Südtirols einzige wasserbetriebene Schmiede mit Originalbestandteilen von 1870 soll nach einem attraktiven Nutzungskonzept im Ultental aufgebaut werden. Sichtbar gemacht werden sollen alte tradierte Arbeitstechniken, die ansonsten in Vergessenheit geraten. Der Ort soll als Schauschmiede insbesondere an Wochenenden funktionieren. Eine Initiative in Zusammenarbeit mit Nationalpark Stilfser Joch, Gemeinde Ulten und Forstbezirk Meran.

Kulturgüter als Landmarken entlang der Radwege: Sichtbarmachung mittels Bildmarke und Kurz-Beschreibung der allerwichtigsten Kulturgüter im Einzugsbereich der Südtiroler Radwege. Erfasst werden historische und technische Kulturgüter, die als Landmarken für die Radler einen besonderen Blickfang darstellen.  Die Initiative, die in Zusammenarbeit mit dem  Landesdenkmalamt erfolgen soll, geht auf einen Beschluss der Landesregierung zurück.

Der neue Vorstand des Kuratoriums für technische Kulturgüter hat sich für die

Zukunft viel vorgenommen. Auch 20 Jahre nach seiner Gründung wird das Grundanliegen des Kuratoriums , für die Technikkultur Südtirols ein neues öffentliches Bewusstsein zu schaffen, bestätigt.